Der neue spezifische JAK2-Inhibitor in
INREBIC® (Fedratinib) – DIE NEUE OPTION IN DER MYELOFIBROSE-THERAPIE
INREBIC® wurde vor Kurzem von der europäischen Arzneimittelbehörde zur Behandlung von krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen bei erwachsenen Myelofibrose-Patienten in der Erst- und Zweitlinie zugelassen.
Daten der beiden Zulassungsstudien JAKARTA2 und JAKARTA-23 zeigten eine hohe Wirksamkeit von INREBIC in der Erst- und Zweitlinie.
DIE ZULASSUNGSSTUDIEN JAKARTA und JAKARTA-22,3
In den Zulassungsstudien JAKARTA (Erstlinie) und JAKARTA-2 (Zweitlinie) wurde als primärer Endpunkt das Milzansprechen untersucht. Definiert war das Ansprechen als eine mindestens 35%ige Reduktion des Milzvolumens vs. Ausgangswert bis zum Ende von Zyklus 6 (in der JAKARTA-Studie mit erneuter Bestätigung nach 4 Wochen). Ein wichtiger sekundärer Endpunkt in beiden Studien war die Reduktion der Symptomlast, definiert als eine mindestens 50%ige Reduktion des Total Symptom Score nach MFSAF.
Den primären Endpunkt (35 % SVR mit Bestätigung 4 Wochen später) erreichten in der Erstlinien-Therapie 37 % der Patienten vs. 1 % unter Placebo.1 In der Zweitlinie nach einer JAK-Inhibitor-Vortherapie erreichten immer noch 30 % der Patienten die 35%ige Reduktion des Milzvolumens. Die individuellen Veränderungen der Milzvolumina nach 6 Monaten bestätigten, dass ein großer Anteil der Patienten von dieser Therapie profitiert (s. Abbildung).3
Den sekundären Endpunkt der TSS-Reduktion um mindestens 50 % haben in der Erstlinie 40 % unter INREBIC® vs. 9 % unter Placebo, in der Zweitlinie 27 % der Patienten unter INREBIC® erreicht.*,1,2
Details und weitere Studienergebnisse finden Sie hier in den Publikationen.
GUT HANDHABBARES VERTRÄGLICHKEITSPROFIL1
Zu den häufigsten hämatologischen unerwünschten Ereignissen zählten Anämien und Thrombozytopenien, die v. a. in den ersten 3 Monaten der Therapie aufgetreten sind. Unter den nicht hämatologischen Nebenwirkungen waren Diarrhöen, Übelkeit und Erbrechen am häufigsten. Diese traten vermehrt innerhalb der ersten 2 Wochen auf.
Bei 8 mit INREBIC® behandelten Patienten traten schwerwiegende Verläufe einer Wernicke Enzephalopathie (1,3 %) auf. Ein Fall verlief tödlich (0,16 %). 7 der 8 Patienten nahmen INREBIC® in einer Dosierung von 500 mg täglich ein und wiesen prädisponierende Faktoren (Mangelernährung, gastrointestinale Nebenwirkungen) auf, die zu Thiamin-Mangel führen konnten. Ein Fall konnte in einer nachträglichen Untersuchung bestätigt werden.4 Bei der Wernicke-Enzephalopathie handelt es sich um einen neurologischen Notfall, der durch einen Mangel an Thiamin (Vitamin B1) ausgelöst werden kann. Der Thiamin-Spiegel sollte daher vor und regelmäßig während der Behandlung mit INREBIC® kontrolliert werden.
Weitere Informationen zum Verträglichkeitsprofil finden Sie in der Fachinformation.
ANWENDUNG UND DOSIERUNGSEMPFEHLUNG1
INREBIC® wird oral eingenommen; die Standarddosis beträgt 400 mg 1x täglich, dies entspricht 4 Kapseln à 100 mg. Es wird empfohlen, die Kapseln mit einer fettreichen Mahlzeit einzunehmen, da dies die Häufigkeit von Übelkeit und Erbrechen verringern kann.
In den ersten 8 Wochen wird die prophylaktische Gabe von Antiemetika empfohlen (z. B. 5-HT3-Antagonisten). Eine Diarrhö sollte unmittelbar beim ersten Auftreten der Symptome behandelt werden.
VOR THERAPIESTART1
Vor Beginn der Behandlung mit INREBIC® sollten die Ausgangswerte von Thiamin (Vitamin B1), Blut-Harnstoff-Stickstoff (BUN), Kreatinin sowie Amylase/Lipase bestimmt und ein Vollblutbild sowie ein Leberpanel gemacht werden.
Die Thiamin-Spiegel sollten in regelmäßigen Abständen während der Behandlung überwacht und bei Bedarf korrigiert werden.
Bei Patienten mit Thiamin-Mangel sollte eine Behandlung mit INREBIC® erst begonnen werden, wenn die Thiamin-Spiegel korrigiert worden sind.
Zum Vorgehen beim Verdacht auf Wernicke-Enzephalopathie siehe Fachinformation! 1
DOSISANPASSUNG1
Bei gleichzeitiger Einnahme von starken CYP3A4-Inhibitoren oder bei schwerer Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung auf 200 mg 1 x täglich erforderlich. Die Patienten sollten mindestens wöchentlich überwacht werden.
Weitere Informationen zur Anwendung und Dosierung von INREBIC® finden Sie in der Broschüre zu den Anwendungshinweisen und der Fachinformation.
REFERENZEN
* Symptomansprechen = Anteil der Patienten, die im Total Symptom Score (TSS) eine Reduktion von ≥ 50 % vs. Ausgangswert nach 6 Zyklen erreichten.
# Stringente-Kriterien-Kohorte: Patienten, die die neuen stringenten Kriterien für einen Relapse unter Ruxolitinib erfüllten oder therapierefraktär (basierend auf der Beurteilung des Milzvolumens oder der Milzgröße) oder intolerant ggü. Ruxolitinib waren. Mit auswertbarem Milzvolumen bei Studieneinschluss und nach 6 Zyklen.
‡ Im Falle einer schweren Thrombozytopenie sind evtl. Dosisunterbrechungen/-anpassungen nötig (siehe Fachinformation).
§ Bei längerfristiger gleichzeitiger Anwendung eines moderaten CYP3A4- Inhibitors kann ebenfalls eine engmaschige Überwachung erforderlich sein sowie gegebenenfalls eine auf Nebenwirkungen basierende Dosisanpassung.
1. Fachinformation INREBIC®, Stand Februar 2021.
2. Talpaz M et al. Leukemia 2020. doi: 10.1038/s41375-020-0954-2.
3. Harrison CN et al. Am J Hematol 2020;95(6):594–603.
4. Harrison CN et al. Blood 2017;130 (Supplement 1): 4197.